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Moskau, 25. April 2014 – Die Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos prüft die Einbindung kosmischer Objekte auf der annektierten Krim in die russische Raumfahrt. „Wir legen derzeit fest, was für uns interessant ist“, sagte Roskosmos-Chef Oleg Ostapenko auf einer Pressekonferenz in Moskau.

Vor allem der Bahnverfolgungs- und Messkomplex Jewpatorija auf der Halbinsel, die nunmehr wieder zu Russland gehört, hat in der sowjetischen Raumfahrt eine große Rolle gespielt. Zeitweilig diente er auch als Flugleitzentrum (ZUP).

Die Ukraine-Krise hat generell erhebliche Auswirkungen auf die russische Raumfahrt, die jedoch von Moskau heruntergespielt werden. So wird die „Zenit“-Trägerrakete, die sowohl von der schwimmenden „Sea Launch“-Plattform als auch landgestützt starten kann, in Dnepropetrowsk südöstlich von Kiew gebaut. Wie die bislang sehr engen Kooperationsbeziehungen derzeit genau aussehen, ist nicht bekannt.

Ostapenko hatte erst vor kurzem mitgeteilt, dass eine Verlagerung der „Zenit“-Produktion nach Russland nicht ins Auge gefasst werde. Es mache keinen Sinn, die Rakete, die übrigens auch bei der Zukunftsplanung für das Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) eine Schlüsselrolle spielt, eins zu eins nachzubauen, sagte er. Zudem verfüge Russland über genug eigene Träger, um alle Aufgaben des Föderalen Raumfahrtprogramms (FKP) zu erfüllen.

© Gerhard Kowalski