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Credit: NASA
Credit: ThalesAlenia
Credit: NASA
Credit: ThalesAlenia

Berlin/Houston, 12. Februar 2010 — Das US-Segment der Internationalen Raumstation ist seit Freitag komplett. Beim ersten von drei geplanten Ausstiegen haben Astronauten der Raumfähre „Endeavour“ in rund sechseinhalbstündiger Arbeit das neue Verbindungsmodul „Tranquility“ (Node 3 – „Ruhe“) samt der Aussichtsplattform „Cupola“ an die ISS umgesetzt, teilte die Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Bei den nächsten beiden Außenbordaktivitäten soll das 13,5 Tonnen schwere Element, das in Europa gebaut wurde, mit der Station verkabelt werden. Damit ist die ISS zu 90 Prozent fertig. Es fehlen dann nur noch drei kleinere russische
Module.

Die Missionsspezialisten Robert Behnken und Nicholas Patrick haben um 3.17 Uhr deutscher Zeit die Station verlassen, um zuerst „Tranquility“ in der Ladebucht des Shuttles auf die Umsetzung vorzubereiten. Sie entfernten dazu Schutzhüllen am Kopplungsaggregat und Heizungskabel. Etwa zur Hälfte des Außenbordeinsatzes wurde das Modul mit Hilfe des ISS-Roboterarms zum Verbindungsknoten „Unity“ (Node 1) gehievt und angedockt. Behnken und Patrick verlegten dann provisorisch die Heizungs- und Elektrokabel zwischen beiden Modulen, um Node 3 „zum Leben zu erwecken“. Zuvor hatten sie noch einen Ersatzteilträger vom zweiarmigen DEXTRE-Reparaturroboter an einen ISS-Ausleger umgesetzt.

Inzwischen haben Experten zwei kleinere Beschädigungen am Hitzeschild der „Endeavour“ ausgemacht. So sei ein rundes Keramikstück an einem der Bullaugen abgeplatzt, zum anderem zeige sich oberhalb des Cockpits wieder ein Riss, der schon am Boden einmal repariert worden war, teilte der stellvertretende Shuttle-Programm-Manager, LeRoy Cain, mit. Es bestehe aber keine Gefahr für Raumfähre und Besatzung, versicherte er.

Der Kommandant der ISS-Stammbesatzung, Jeffrey Williams, hat am Donnerstag eine neue Zentrifuge und neue Pumpe für das defekte Wasseraufbereitungssystem montiert. Die Ersatzteile hatte der Shuttle am Mittwoch mit auf die Umlaufbahn gebracht. In den nächsten Tagen soll die reparierte Anlage, die Urin in Trinkwasser umwandelt, getestet werden. Seit dem nunmehr dritten Ausfall des Systems vor einigen Wochen hätten sich elf Container mit Urin angesammelt, schreibt der Onlinedienst Space.com.

(Material für ddp)