Moskau, 24. April 2014 – Russlands neue superschwere Trägerrakete „Energija“ soll in einer ersten Etappe zwischen 70 und 80 Tonnen Nutzlast ins All befördern können. In einer zweiten Etappe sei eine Steigerung auf 100 bis 120 Tonnen geplant, teilte der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Oleg Ostapenko, am Donnerstag in Moskau mit.
Beim Bau des Trägers, der inzwischen begonnen habe, stütze man sich auf die Erfahrungen, die die damalige Sowjetunion in den 1980er Jahren mit der gleichnamigen Rakete gemacht habe, fügte Ostapenko nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti hinzu. Die alte „Energija“ war nur zweimal gestartet: Im Mai 1987 mit einer Laser-Kampfstation an Bord und im November 1988 mit dem Raumgleiter „Buran“.
Mit der neuen „Energija“ sollen Module von Raumstationen und Plattformen von mindestens 20 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit sowie Satelliten bis zu acht Tonnen in einen geostationären Transferorbit und bis zu fünf Tonnen in einen geostationären Orbit befördert werden.
Daneben arbeitet Russland noch an der Baukasten-Rakete „Angara“ für Nutzlasten zwischen 1,5 und 35 Tonnen.
© Gerhard Kowalski