Moskau, 18. April 2014 – Nach rund zweiwöchigem autonomem Flug ist das russische Frachtraumschiff „Progress M-22M” am Freitagnachmittag über dem Pazifik gezielt zum Absturz gebracht worden. Die nicht verglühten Teile seien um 17.46 Uhr deutscher Zeit ins Meer gefallen, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit.
Das unbemannte Raumschiff hatte am 7. April von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt und war seither für das geophysikalische Experiment „Radar-Progress“ genutzt worden. Dabei geht es um die Untersuchung der Auswirkung der Triebwerksarbeit auf die Ionosphäre.
„Progress M-22M“ hatte am 5. Februar 2,4 Tonnen Nachschub für die sechsköpfige Besatzung der Station auf die Umlaufbahn gebracht.
Die Russen haben in der Vergangenheit ihre Frachter wiederholt als Orbitallabor oder für Experimente und Tests benutzt. So wurden aus ihnen schon russische und deutsche Minisatelliten im All ausgesetzt. Einige der Raumschiffe waren mit Rückkehrkapseln für 60 Kilogramm Nutzlast ausgestattet oder dienten der Erprobung von Katapultsesseln für die Raumfähre „Buran“. Die Ionosphärenforschungsserie läuft seit 2007.
© Gerhard Kowalski