Kourou/Sinnamary, 3. April 2014 — Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat am späten Donnerstagabend deutscher Zeit den Radarsatelliten „Sentinel-1A“ („Wächter“) ins All geschossen. Die russische „Sojus-ST“-Trägerrakete mit der „Fregat-MT“-Oberstufe und dem Satelliten an der Spitze hob um 23.02 Uhr (18.02 Uhr Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Kourou/Sinnamary in Französisch-Guyana ab.
Damit begann zugleich die operationelle Phase des europäischen Erdbeobachtungsprogramms „Copernicus“, wie in einer Pressemitteilung betont wurde. Dieses wurde 1998 ins Leben gerufen und ist das bislang komplexeste und weitreichendste Programm zur „ganzheitlichen“ Erkundung und Überwachung unseres Heimatplaneten.
„Copernicus“ ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Europäischen Kommission und der ESA. Es gilt neben dem Satellitennavigationssystem „Galileo“ als zweites Flaggschiff europäischer Weltraumpolitik. Ziel ist, den aktuellen Zustand unseres blauen Planeten kontinuierlich zu erfassen und die Daten über Ozeane, Landoberflächen, die Atmosphäre und den Klimawandel den verschiedenen Nutzergruppen, wie Behörden, Unternehmen, Institutionen, Umweltämtern und Bürgern, zeitnah kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dem sollen sechs verschiedene Sentinel-Satelliten dienen, die von der ESA betrieben werden und die Erde in rund 700 Kilometern Höhe umkreisen.
Hinzu kommt eine Reihe nationaler Fernerkundungssatelliten, unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Kanada und den USA, die als sogenannte beitragende Missionen Daten liefern. Derzeit stehen bereits über 30 solcher Satelliten zur Verfügung.
Der Start war der 7. einer „Sojus-ST“ von Kourou.
© Gerhard Kowalski