Moskau, 31. März 2014 – Die Einrichtung der neuen Vereinigten Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK) Russlands lässt noch auf sich warten. Der Prozess werde erst Mitte 2015 abgeschlossen, sagte deren Generaldirektor Igor Komarow der Moskauer Zeitung „Wedomosti“.
In der Korporation, die Anfang März als Offene Aktiengesellschaft (OAO) registriert wurde, sollen alle Unternehmen der krisengeschüttelten Raketen- und Raumfahrtbranche zusammengeführt werden. Ihr Hauptziel ist, die langfristige Konkurrenzfähigkeit Russlands bei der Produktion von Raumflugkörpern und bei den kosmischen Dienstleistungen zu gewährleisten.
In einer ersten Etappe werden bis August dieses Jahres die infrage kommenden offenen Aktiengesellschaften eingegliedert, fügte Komarow hinzu. Danach würden die entsprechenden Staatsbetriebe in Aktiengesellschaften umgewandelt und eingegliedert.
Der Generaldirektor stellte klar, dass die bereits abgeschlossenen Staatsaufträge in den beitretenden Unternehmen verbleiben. Künftig würden die großen Auslandaufträge namens der Korporation abgeschlossen und die anderen von ihren Mitgliedsunternehmen.
Komarows Berufung zum ORKK-Chef war nicht unumstritten. Ihm wird vorgeworfen, branchenfremd zu sein. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung durch Ministerpräsident Dmitri Medwedjew war er erst kurze Zeit stellvertretender Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, zuvor mehrere Jahre Generaldirektor des Automobilkonzerns „AwtoWAS“.
© Gerhard Kowalski