Do. Okt 31st, 2024
Credit: Roskosmos

Moskau, 27. März 2014 — Das russische Raumschiff „Sojus TMA-12M“ befindet sich nach einem abschließenden Bahnmanöver auf Annäherungs- und Kopplungskurs zur Internationalen Raumstation ISS. Im zweiten Anlauf soll die Kapsel mit den Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie dem Amerikaner Steve Swanson an Bord am Freitagmorgen um 00.58 Uhr deutscher Zeit an der Station anlegen, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag in Moskau. Ein erster Kopplungsversuch musste am Mittwochmorgen wegen eines Programmierfehlers abgesagt werden.

Das Manöver sei planmäßig verlaufen und mit Hilfe der Orientierungstriebwerke vorgenommen worden, hieß es weiter. Jetzt werde das Annährungs- und Kopplungssystem „Kurs“ aktiviert. Die Kopplung werde aller Voraussicht nach automatisch erfolgen. Erforderlichenfalls sei auch die Besatzung des Raumschiffs bereit, per Hand einzugreifen. Alle dafür notwendigen Anweisungen seien bereits übermittelt worden.

Das Trio war am Dienstagabend um 22.17 Uhr vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet und sollte eigentlich knapp sechs Stunden später an der ISS andocken. Wegen des Programmierfehlers musste jedoch auf das alte Zwei-Tage-Schema ausgewichen werden, das als Reserve dient.

Die Neuankömmlinge werden in der ISS von dem Japaner Koichi Wakata, dem Russen Michail Tjurin und dem Amerikaner Rick Mastracchio erwartet, die seit dem 11. März allein auf der Umlaufbahn arbeiten.

Für Skworzow ist das die zweite und für Swanson  die dritte Weltraummission, allerdings erst die erste mit einer „Sojus“-Kapsel. Artemjew ist Raumfahrtneuling.

Die Männer sollen 169 Tage auf der Umlaufbahn bleiben und in dieser Zeit zahlreiche wissenschaftliche Experimente durchführen, darunter erstmals ein Experiment mit einem Nagetier im US-Segment. Zudem werden sie das fünfte und letzte europäische Frachtraumschiff ATV, das nach dem belgischen Priester, Astronomen und Mathematiker George Lemaitre  (1894-1966) benannt ist, je einen amerikanischen Cygnus- und einen SpaceX-Frachter sowie einen japanischen HTV- und einen russischen „Progress“-Versorger empfangen.

Ferner sind zwei russische und zwei bis drei US-Ausstiege sowie die Aussetzung eines peruanischen Minisatelliten geplant.

Es ist dies der 119. bemannte Flug eines „Sojus“-Raumschiffes überhaupt und der 38. zur ISS.

© Gerhard Kowalski