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Credit: NASA

Köln, 16. März 2014 —  Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, sieht das 1996 mit der NASA beschlossene Gemeinschaftsprojekt SOFIA (Stratospheric Observatorium for Infrared Astronomy – Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) in Gefahr. Im Zuge der aktuellen Budgetaufstellung der US-Luft- und Raumfahrtbehörde habe man nun aus Washington verlauten lassen, dass der Weiterbetrieb ab 2015 nicht mehr finanziert werden könne, teilte Wörner in seinem Blog auf der DLR-Homepage mit. „Das wäre nicht nur ein herber Schlag für die Wissenschaft, die für die nächsten Jahre viele interessante astronomische Untersuchungen geplant hat, sondern auch für das Verhältnis zwischen NASA und DLR.“

Seit 2010 finden in einem umgebauten und mit einem Teleskop ausgerüsteten Jumbojet regelmäßig Flüge zur Erforschung der Tiefen des Weltalls statt, betonte der DLR-Chef. Das Flugzeug diene neben der Aufgabe als fliegende Sternwarte gleichzeitig der Ausbildung. Deutschland beteilige sich mit 20 Prozent an den Betriebskosten.

„Plötzlich ereilte mich vor ungefähr einer Woche die Nachricht, dass man aus Budgetgründen seitens NASA das Projekt nicht mehr finanzieren könne. Einige Tage später dann die offizielle Gewissheit“, schreibt Wörner und fährt fort: Bei allem Verständnis für finanzielle Engpässe sei es jedoch „sehr kritisch zu sehen“, wenn bilaterale, gemeinsame Projekte  plötzlich in Frage gestellt und gar eingestellt werden sollen. „Ähnliches hatten wir schon bei dem Raumgleiterprojekt X38 und dem ESA-Projekt EXOMARS erlebt.“ Bei SOFIA nun werde durch diese Ankündigung ein wissenschaftliches Programm „mit großer Tragweite gefährdet“.

Deshalb werde zurzeit sehr intensiv nach Lösungen gesucht. „Bisher haben wir uns immer wie `Musterknaben´ bei der Einhaltung von gemeinsamen Projekten verhalten und auch Defizite anderer im Einzelfall für einen begrenzten Zeitraum ausgeglichen, so bei der Internationalen Raumstation ISS“, schreibt Wörner. Wenn aber von Partnern die Solidarität und Zuverlässigkeit nachhaltig in Frage gestellt werde, „ist gegebenenfalls auch die deutsche Position erneut zu definieren“. Nach wie vor sehe er in internationalen Kooperationen „einen großen Wert, der sich auch durch besondere Zuverlässigkeit auszeichnen muss“.

©) Gerhard Kowalski