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Credit: NASA/ZUP
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Koroljow/Dsheskasgan, 11. März 2014 – Nach 166 Tagen im All sind zwei russische Kosmonauten und ein amerikanischer Astronaut am Dienstagmorgen sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Das Raumschiff „Sojus TMA-10M“ mit Oleg Kotow, Sergej Rjasanski und Mike Hopkins an Bord landete planmäßig um 4.24 Uhr deutscher Zeit bei heftigem Wind und Minus-Temperaturen um 18 Grad Celsius in der tief verschneiten Steppe 147 Kilometer südöstlich der kasachischen Kupferstadt Dsheskasgan, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Zuvor hatte es zeitweilig bei einer Nachrichtenagentur geheißen, die Landung werde wegen ungünstiger Witterungsbedingungen auf Mittwoch verlegt.

Die Männer präsentierten sich nach der Bergung aus der rußgeschwärzten Kapsel bei bester Laune. In dicke Decken gehüllt,  gaben sie erste Interviews und telefonierten mit ihrem Familien. Hopkins, der das erste Mal im All war, schilderte lebhaft, wie die Landekapsel heftig pendelte, als sich der Hauptfallschirm in rund  sieben Kilometern Höhe öffnete. Dann flogen die Astronauten mit Helikoptern nach Karaganda, wo traditionell die offizielle Begrüßung  stattfand.

Von hier aus traten sie dann auch die Heimreise ins „Sternenstädtchen“ bei Moskau und nach Houston (Texas) an.

Die Kapsel hatte um 01.02 Uhr vom Kleinen Forschungsmodul (MIM2) „Poisk“ („Suche“) abgelegt und den Abstieg begonnen. Zur schnellen Bergung des Trios standen im Zielgebiet über 200 Spezialisten mit 14 Hubschraubern, 4 Flugzeugen An-26 und 6 geländegängigen Fahrzeugen bereit. Die Arbeiten wurden allerdings durch schlechte Sicht erschwert. Anders als sonst war diesmal kein Arztzelt für einen ersten Gesundheitscheck vor Ort erreicht worden.

Am Sonntag hatte mit Koichi Wakata erstmals ein Japaner das Kommando von seinem russischen Kollegen Oleg Kotow in der ISS übernommen. Wakata setzt mit dem Russen Michail Tjurin und dem Amerikaner Rick Mastracchio als nunmehr 39. Stammbesatzung die Arbeit vorerst allein fort.

Für den 25. März ist der Start der nächsten „Sojus“-Kapsel mit den Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie dem Amerikaner Steve Swanson geplant. Mit ihnen erreicht die ISS-Besatzung wieder ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern.

© Gerhard Kowalski