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Moskau, 8. März 2014 – Die Ukraine-Krise scheint sich jetzt auch auf die Raumfahrt auszuwirken. Eine Zusammenarbeit Russlands mit der Ukraine bei der Entwicklung der geplanten superschweren Trägerrakete sei wenig wahrscheinlich, sagte der stellvertretende Generaldirektor der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung (NPO) „Technomasch“, Alexej Barajew, der Nachrichtenagentur ARMS-TASS am Samstag in Moskau.

Die Entscheidung über die Kooperationspartner obliege zwar der Weltraumagentur Roskosmos. „Doch ich denke nicht, dass die Ukraine dazu gehört“, fügte er hinzu. Die Ukraine sei ein anderer Staat. „Warum sollten wir einen ausländischen Produzenten unterstützen, wir kommen auch ohne die Ukraine aus.“

Der neue Superträger für Missionen zum Mond und zum Mars soll auf der Basis der „Energija“-Rakete entstehen, die in den 1980er Jahren für die Raumfähre „Buran“ gebaut wurde. Das ukrainische Unternehmen „Jushmasch“ in Dnjepropetrowsk hatte damals den Basisblock und die beiden Seiten-Booster geliefert, aus denen später die „Zenit“-Rakete entstand. Dieses Schema soll jetzt auch bei dem neuen russischen Träger angewandt werden.

Die Zusammenarbeit mit der Ukraine werde allerdings beim „Sea Launch“-Projekt beibehalten, das auf „Zenit“-Raketen beruht, sagte Barajew.

Zuvor hatte der Chef der Projektabteilung von „Jushmasch“, Alexandr Kaschanow, angeboten, den neuen Superträger auf der Grundlage von „Zenit“ zu bauen. Das sei die effektivste Methode, dieses Projekt mit den geringsten Kosten zu verwirklichen, sagte er in einem Interview der Nachrichtenagentur ITAR-TASS.

© Gerhard Kowalski