Köln, 5. März 2014 — Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat erstmals einen optischen Link nach seinem rund 400.000 Kilometer langen Weg vom Mond zur Erde vermessen. Dabei habe sich gezeigt, dass der Einfluss der Atmosphäre weniger stark als erwartet und die Qualität des Signals „sehr gut“ ist, teilte Dr. Dirk Giggenbach vom DLR-Institut für Navigation und Kommunikation am Mittwoch mit. Gesendet worden sei das Signal vom Lunar Lasercomm Space Terminal (LLST) an Bord der NASA-Sonde LADEE (Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer), die seit Oktober 2013 um den Mond kreist. In Zukunft könnten beispielsweise Mond- oder planetare Missionen von dieser Art der Datenübertragung profitieren und Rover hochaufgelöste 3D-Aufnahmen in Echtzeit übermitteln.
Erfahrungen mit den erforderlichen Sensoren und Algorithmen für die Auswertung hatte das Team des Instituts bereits bei Testreihen mit der Übertragung eines Laserstrahls von einem Flugzeug und von verschiedenen niedrigfliegenden Satelliten gewonnen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „Jetzt aber konnte die Technologie der optischen Kommunikation mit einer Mondsonde erstmals unter realen Weltraumbedingungen erprobt werden.“ Den größten Teil der Strecke lege der Laserstrahl ohne störende Atmosphäre zurück, „aber die wenigen Kilometer Erdatmosphäre am Pfad-Ende verzerren und dämpfen das Signal erheblich“.
Diese Störungen hätten die DLR-Forscher mit Sensoren untersucht und den Übertragungskanal charakterisiert. Denn nur so könne abgeschätzt werden, „wie man die Laserübertragung verbessern kann und welche Verluste man bei der Übertragung der Daten hinnehmen muss“, wurde betont.
Die Daten des „Lunar Laser Communication Demonstration“ (LLCD)-Experiments wurden von optischen Bodenstationen White Sands und Table Mountain (USA) sowie der Empfangsstation der europäischen Weltraumorganisation ESA auf Teneriffa empfangen. Das Experiment wird in Kooperation von NASA, Massachusetts Institute of Technology (MIT), ESA und DLR betrieben.
© Gerhard Kowalski