Mi. Okt 30th, 2024
Credit: NASA

Washington, 27. Februar 2014 – Nach monatelangen intensiven Untersuchungen steht jetzt der Grund für den Wassereinbruch im Helm des italienischen ESA-Astronauten Luca Parmitano vom 16. Juli vergangenen Jahres bei einem Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS fest. Ein Aluminiumsilikat-Klumpen im Kühlsystem des Raumanzugs habe zu einer Blockade geführt, teilte die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch (Ortszeit) mit. Dadurch sei Wasser in den Luftschlauch des Astronauten abgeleitet worden. Wie der Fremdkörper in das Leistungssystem kommen konnte, sei noch nicht geklärt, betonte die Untersuchungsbehörde ARS (Anomaly Resolution Team) in ihrem Bericht.

Der Zwischenfall ist den Angaben zufolge der ernsteste in der Geschichte der amerikanischen Weltraumausstiege. Das Leben Parmitanos sei jedoch in keinem Moment in Gefahr gewesen, hieß es weiter. Allerdings hätte die Panne vermieden werden können, wenn man ein ähnliches Problem, das sich beim ersten Ausstieg des Italieners am 9. Juli andeutete, ernst genommen und gründlich untersucht hätte.

NASA-Administrator Charles  Bolden nahm das zum Anlass, um in einem Brief an alle Mitarbeiter darauf hinzuweisen, dass die Ursache selbst des kleinsten technischen Problems zweifelsfrei geklärt werden müsse, bevor die Arbeit fortgesetzt wird.

Bei dem zweiten Außeneinsatz, der sechseinhalb Stunden dauern sollte, drang ab der 44. Minute Wasser in den Helm des Italieners ein. Dadurch wurde unter anderem auch das Visier beschlagen. Doch Parmitano bewahrte kühlen Kopf und kehrte halb blind zusammen mit seinem US-Kollegen Chris Cassidy nach knapp 90 Minuten wieder wohlbehalten in die Station zurück.

© Gerhard Kowalski