Wostotschny/Moskau, 24. Februar 2014 – Nach dem Olympiakomplex in Sotschi dirigiert Russland jetzt seine Baukapazitäten auf das neue Kosmodrom „Wostotschy“ im Amur-Gebiet um. „Die Olympischen Spiele sind beendet, nun ist dieses Objekt die Schlüsselbaustelle“, sagte Vizepremier Dmitri Rogosin nach einem Besuch am Montag vor Ort. Nach Ansicht unabhängiger Experten seien hier mindestens 15.000 Bauarbeiter erforderlich.
Derzeit sind aber nur zwischen 5.200 und 5.300 Bauarbeiter in „Wostotschny“ tätig. Die Arbeiten hinken wegen des strengen Winters, in dem kein Beton gegossen werden konnte, mehrere Monate hinter dem Plan her. Der Rückstand soll bis Mai aufgeholt werden, wie der Hauptauftragnehmer versprach. Bereits zum 3. Quartal soll die Zahl der Spezialisten hier auf etwa 8.000 erhöht werden.
2015 sollen von dem Kosmodrom die ersten unbemannten und drei Jahre später die ersten bemannten Starts mit „Sojus-2“-Trägerraketen erfolgen.
Inzwischen hat die Raumfahrtagentur Roskosmos mitgeteilt, dass in „Wostotschny“ als Nachfolger für die bewährten „Sojus“-Raketen künftig auch ökologisch saubere „Angara“-Trägersysteme zum Einsatz kommen sollen. Die Startrampe für die leichte „Angara“-Rakete für unbemannte Missionen soll 2018 fertig sein, heißt es in der am Montag in Moskau veröffentlichten Pressemitteilung. Das bedeute, dass mit dem Bau bereits 2015 begonnen werden müsse. Danach soll eine Rampe für die schwere „Angara“-Version für bemannte Missionen gebaut werden.
© Gerhard Kowalski