Peking, 13. Februar 2014 – Das chinesische Mondauto „Yutu“ („Jade-Kaninchen“) ist überraschend wieder zum Leben erwacht. Es könne wieder Signale empfangen, obwohl der Fehler noch bestehe, der zu seiner Abschaltung geführt habe, teilte die Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag mit. Damit bestehe die Chance, den Rover, der Mitte Dezember weich in der Regenbogenbucht des Erdtrabanten gelandet war, doch noch zu retten.
Am Mittwoch war gemeldet worden, dass „Yutu“ die extrem kalte Mondnacht nicht überlebt habe, weil sich eine Sonnenbatterie nicht schützend über dem Mondauto zusammengefaltet hatte. Mit dem Rover war das Reich der Mitte nach der Sowjetunion und den USA das dritte Land der Erde, dem ein so kompliziertes Manöver gelang. Zudem war nach der sowjetischen Mondsonde Luna 24 im Jahre 1976 erstmals wieder ein Raumflugkörper weich auf unserem nächsten Nachbarn niedergegangen.
Die „Chang´e-3“-Sonde war am 1. Dezember an der Spitze einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 3B vom Weltraumbahnhof Xichang in der südwestlichen Provinz Sichuan gestartet.
Der 140 Kilogramm schwere sechsrädrige goldfarbene Rover, der nach einem Kaninchen aus der chinesischen Mythologie benannt ist, das die Göttin Chang´e zum Mond begleitet hat, sollte eigentlich drei Monate lang die geologische Oberflächenstruktur des Erdtrabanten erforschen, erreichte das Ziel aber nicht ganz.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA leistete bei der Mission Hilfe bei der Bahnverfolgung und Kommunikation.
Mit der Sonde, die den Rover auf die Umlaufbahn brachte, hat China die zweite Phase seines ambitionierten Mondprogramms eingeläutet, das 2007 und 2010 mit den ersten Umrundungen des Erdtrabanten begonnen hatte. Nach einer weiteren Landemission soll bis 2020 dann bei zwei Flügen Mondgestein zur Erde gebracht werden.
© Gerhard Kowalski