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Credit: Xinhua

Peking, 12. Februar 2014 – Das chinesische Jade-Kaninchen hat ausgehoppelt. Die Volksrepublik China musste ihr Mondauto „Yutu“ („Jade-Kaninchen“) aufgeben, das Mitte Dezember weich in der Regenbogenbucht des Erdtrabanten gelandet war, teilte China News Service (CNS) am Mittwoch in Peking mit. Es hatte die kalte Mondnacht nicht überlebt, weil sich vor drei Wochen eine Sonnenbatterie nicht schützend über dem Mondauto zusammengefaltet hatte. Mit dem Rover war das Reich der Mitte nach der Sowjetunion und den USA das dritte Land der Erde, dem ein so kompliziertes Manöver gelang.

Die „Chang´e-3“-Sonde war am 1. Dezember an der Spitze einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 3B vom Weltraumbahnhof Xichang in der südwestlichen Provinz Sichuan gestartet.

Der 140 Kilogramm schwere sechsrädrige goldfarbene Rover, der nach einem Kaninchen aus der chinesischen Mythologie benannt ist, das die Göttin Chang´e zum Mond begleitet hat, sollte eigentlich drei Monate lang die geologische Oberflächenstruktur des Erdtrabanten erforschen, erreichte das Ziel aber nicht ganz. Er konnte 200 Meter pro Stunde zurücklegen und Steigungen bis zu 30 Prozent überwinden. Dabei kamen Kameras, Analyse-Instrumente und ein Radar zum Einsatz, das bis zu 30 Meter tief ins Mondinnere „blicken“ konnte. Die Europäische Weltraumorganisation ESA leistete bei der Mission Hilfe bei der Bahnverfolgung und Kommunikation.

Mit der Sonde, die den Rover auf die Umlaufbahn brachte, hat  China die zweite Phase seines ambitionierten Mondprogramms eingeläutet, das 2007 und 2010 mit den ersten Umrundungen des Erdtrabanten in 200 beziehungsweise 100 Kilometern Höhe begonnen hatte. Nach einer weiteren Landemission soll bis 2020 dann bei zwei Flügen Mondgestein zur Erde gebracht werden.

China war sich des großen Risikos der Mission bewusst, da 80 Prozent der dabei eingesetzten Technologien neu waren. Mit dem gelungenen Manöver war nach der sowjetischen Mondsonde Luna 24 im Jahre 1976 erstmals wieder ein Raumflugkörper weich auf unserem nächsten Nachbarn gelandet.

© Gerhard Kowalski