Moskau, 11. Februar 2014 — Frohe Kunde aus Moskau. Die Finanzierung des russischen Beitrags zur ersten Etappe der „ExoMars“-Mission steht. Sein Land habe bis 2016 keinerlei finanzielle Probleme mit der Verwirklichung des gemeinsamen Projekts mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA, sagte der Direktor des Instituts für Kosmosforschung (IKI), Lew Seljony, der Nachrichtenagentur Interfax. Russland stelle praktisch zwei Geräte für die Mission zur Verfügung und zahle die „Proton-M“-Trägerrakete plus „Briz-M“-Oberstufe.
Für die zweite Etappe der Mission 2018 sei die Situation „komplizierter“, fügte der Wissenschaftler hinzu. Hier liefere Russland eine „teure Plattform“ zu, und da gebe es noch ein „gewisses Haushaltsdefizit“. Er glaube aber, dass auch diese Frage „positiv geregelt“ werde. Die technischen Fragen, die zu lösen seien, seien übrigens viel schwieriger als die finanziellen.
Die ESA und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos hatten im März 2013 ihre Zusammenarbeit beim “ExoMars”-Projekt vereinbart. Die Mission, die in zwei Etappen 2016 und 2018 stattfindet, soll feststellen, ob es Leben auf dem Roten Planeten gegeben hat.
Die ESA steuert zu dem Projekt einen Spurengas-Orbiter (TGO), dessen Kernmodul dieser Tage bereits von der Bremer OHB System AG übergeben wurde, und ein Modul für eine Probelandung (EDM) für 2016 sowie einen Rover für 2018 bei. Russland stellt neben den Trägerraketen das Landemodul und die Landeplattform für den Rover zur Verfügung. Zudem liefern beide Seiten noch diverse wissenschaftliche Geräte.
Eigentlich wollte die ESA das etwa 1,2 Milliarden Euro teure Projekt mit der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA verwirklichen. Doch diese sagte aus Kostengründen ihre Teilnahme ab. Daraufhin stieg Russland ein. Moskau erhofft sich von dem Vorhaben die Verbesserung des Images und einen “Qualitätssprung” seiner angeschlagenen Raumfahrtbranche.
(C) Gerhard Kowalski