Do. Sep 19th, 2024

Berlin/Moskau. 2. Februar 2010 — Russland sieht in der neuen Weltraumstrategie der USA ein „ernsthaftes Signal“ für alle Teilnehmer des ISS-Programms. Deshalb müssten die Partner die neuen amerikanischen Initiativen im Bereich der bemannten Raumfahrt „detailliert“ erörtern, sagte Alexej Krasnow von der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos am Dienstag in Moskau. Es habe sich einmal mehr gezeigt, dass Initiativen wie das noch unter Präsident George W. Bush beschlossene Mondprogramm von einem Land allein „nicht zu schultern“ seien. Das gelte selbst für Länder mit einer so entwickelten Wirtschaft wie die USA.

Krasnow betonte, der Verzicht der Amerikaner auf die bemannte Rückkehr zum Mond bis 2020 sowie auf die neuen „Ares“-Trägerraketen und das „Orion“-Raumschiff als Shuttle-Nachfolger habe eher keine Auswirkungen auf die russische Raumfahrt. Er wirke sich aber dahingehend aus, dass nunmehr auch die USA die Internationale Raumstation bis 2020 betreiben wollten. „Diese Idee haben wir schon immer unterstützt und gesagt, dass die Einstellung ihrer Arbeit im Jahre 2015 verfrüht sei“, fügte er hinzu.

Die USA wollen künftig ihre Astronauten von privaten Raumfahrtfirmen zur ISS bringen lassen. Bis es soweit ist, sind sie auf Mitfluggelegenheiten in den  russischen „Sojus“-Kapseln angewiesen.

(Material für ddp)