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Credit: G. Kowalski

Berlin, 23. Januar 2014 – Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und  Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, erwartet, dass die neue Bundesregierung den Wert der Forschung bei der Zukunftssicherung „akzeptiert“. Dann könne das DLR seine Arbeit kontinuierlich fortsetzen und auch noch steigern, sagte Wörner am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Er denke deshalb nicht daran, um mehr Geld zu bitten, fügte er hinzu. „Wenn unsere Arbeit gut ist, wenn unsere Arbeit wertvoll ist, dann werden sich auch die Mittel dafür finden.“

Das DLR werde sich auch 2014 den wichtigen Fragen und Herausforderungen der Gesellschaft stellen und die Zukunft des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Deutschland mitgestalten, betonte Wörner. Zu den Höhepunkten gehöre die im Dezember anstehende Ministerratsentscheidung der Europäischen Weltraumorganisation ESA über die Verlängerung des Betriebs der Internationalen Raumstation ISS über das Jahr 2020 hinaus, die er befürworte, um maximalen Nutzen aus dem kosmischen Wissenschaftslabor zu ziehen.

Zudem stehe es „gut“ um den für 2017/18 geplanten Erstflug der verbesserten Europa-Rakete Ariane 5 ME (Midlife Evolution). Bereits im März würden die Eckdaten zur finanziellen Situation und industriellen Beschaffung beim umstrittenen Nachfolger Ariane 6 vorgelegt. Dabei werde sich zeigen, ob es sich nur um einen bi- bzw. trilateralen oder doch um einen europäischen Träger handele, betonte Wörner mit Blick auf das konzeptionelle Gerangel, dessen Ausgang entscheidend für die Anteile an der Produktion ist.

Wörner teilte mit, dass der ESA-Astronaut Alexander Gerst, der am 28. Mai als elfter Deutscher ins All fliegt, bei seiner 166-Tage-Mission in der ISS rund 100 Experimente durchführen wird, von denen 25 unter deutscher Führung oder mit deutscher Industriebeteiligung vorbereitet wurden.

Nur wenige Tage nach der Rückkehr von Gerst, die für den 10. November vorgesehen ist, steht ein weiterer Höhepunkt ins Haus: Wenn alles gut geht, erreicht die ESA-Sonde „Rosetta“ nach zehn Jahren ihr Ziel und setzt den vom DLR beigesteuerten Lander „Philae“ auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko ab – eine Pionierleistung in der Raumfahrtgeschichte..

© Gerhard Kowalski