Berlin, 27. Januar 2010 — Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, ist zuversichtlich, dass die Laufzeit der Internationalen Raumstation ISS von derzeit 2015 bis 2020 verlängert wird. „Alles spricht dafür“, dass die USA als letzter ISS-Partner hier möglicherweise schon Anfang kommender Woche eine „klare Aussage“ treffen, sagte Wörner am Mittwoch in Berlin.
Deutschland selbst sei sehr an einer Verlängerung der ISS-Mission interessiert, weil es im europäischen Forschungslabor „Columbus“ Wissenschaft „auf höchstem Niveau“ betreibe und diese noch „intensivieren“ wolle. Die jüngste Aufstockung der ISS-Stammbesatzung auf sechs Mitglieder schaffe dafür beste Voraussetzungen.
Der derzeitige ISS-Vertrag läuft 2015 aus. Mit Ausnahme der USA haben sich schon alle Partner für eine Verlängerung bis mindestens 2020 ausgesprochen, um diese einzigartige Forschungseinrichtung nach ihrer endgültigen Fertigstellung optimal zu nutzen. Russland drängt besonders auf eine schnelle amerikanische Entscheidung, weil es nach Einstellung der Shuttle-Flüge im September mit seinen „Sojus“-Kapseln allein die Last des Personenverkehrs zur ISS zu tragen hat. Moskau hofft, dass die Amerikaner auch über das Jahr 2012 hinaus für ihre Astronauten „Sojus“-Plätze buchen.
US-Präsident Barack Obama wollte schon im Herbst vergangenen Jahres über das künftige nationale Raumfahrtprogramm entscheiden, hat das aber immer wieder verschoben. Eine Expertenkommission hat ihm die Verlängerung des ISS-Vertrages empfohlen.
(Material für ddp)