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Credit: NASA

Dulles, 9. Januar 2014 – Mit knapp einmonatiger Verspätung ist das private US-Frachtraumschiff “Cygnus” (“Schwan”) am Donnerstagabend deutscher Zeit zu seiner ersten kommerziellen Versorgungsmission zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Mit rund 1,26 Tonnen Nachschub an Bord hob der Frachter an der Spitze einer Antares-Rakete um 19.07 Uhr vom regionalen Weltraumbahnhof Wallops Island (Virginia) ab, teilte die Betreiberfirma Orbital Sciences Corp. in Dulles mit. Die Ankopplung am US-Modul „Harmony“ ist für Sonntagmittag geplant.

Eigentlich war der Start bereits für Mitte Dezember geplant. Er musste jedoch verschoben werden, da sich wegen des Ausfalls einer Kühlpumpe am US-Segment der Station zwei außerplanmäßige Reparatur-Ausstiege erforderlich machten.

Bis 2017 sind im Rahmen des Commercial Orbital Transportation Services (COTS)-Programms der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA acht reguläre „Cygnus“-Versorgungsflüge zur ISS mit jeweils bis zu 2,7 Tonnen Fracht vorgesehen. Dafür zahlt die NASA 1,9 Milliarden Dollar.

Das erste private US-Frachtraumschiff “Dragon” des kalifornischen Konkurrenz-Unternehmens SpaceX ist bereits 2012 in Dienst gestellt worden und erhält für ein Dutzend Flüge 1,6 Milliarden Dollar.

Im Gegensatz zu “Cygnus” verfügt “Dragon ”über eine Rückkehrkapsel. Die NASA hat angekündigt, beide Frachter “ fair” bei der Versorgung des amerikanischen ISS-Segments einzusetzen.

Wie “Dragon” und der japanische Frachter HTV verfügt “Cygnus” über kein automatisches Kopplungsaggregat und muss deshalb mit einem Roboterarm “eingefangen” und dann per Hand an die Station angedockt werden. Diese Aufgabe übernehmen US-Astronaut Michael Hopkins und sein japanischer Kollegen Koichi Wakata. Nur die russischen „Progress“- und die europäischen ATV-Raumschiffe können automatisch koppeln.

Das “Cygnus”-Projekt hat bisher etwa eine Milliarde Dollar verschlungen. Im Rahmen einer Privat-Public-Partnerschaft (PPP) hat die NASA dazu 288 Millionen Dollar beigesteuert. Die Entwicklung von “Cygnus” hat die Orbital Sciences Corp. rund 300 Millionen Dollar gekostet, die Entwicklung von Antares etwas mehr. Die Startrampe steht mit 140 Millionen Dollar zu Buche.

Die 40,5 Meter hohe Antares-Trägerrakete hat zwei Stufen. Die erste besteht aus zwei russischen Kusnezow-Flüssigkeitstriebwerken, die mit Kerosin und Flüssigsauerstoff arbeiten. Die zweite hat ein Feststofftriebwerk.

© Gerhard Kowalski