Berlin, 31. Dezember 2013 – Eigentlich könnte die Besatzung der Internationalen Raumstation in der Silvesternacht 16 Mal das neue Jahr begrüßen. Denn mit ihrer Reisegeschwindigkeit von 28.000 Stundenkilometern überquert die ISS alle knapp 90 Minuten die Datumsgrenze. Offiziell gefeiert wird aber nur zweimal: einmal nach Moskauer und dann noch einmal nach Greenwich-Zeit (Greenwich Mean Time – GMT). Das heißt, für die sechs Astronauten aus Russland, den USA und Japan beginnt das Jahr 2014 um 21.00 Uhr deutscher Zeit.
In den Anfangsjahren der Raumfahrt waren Silvesterfeiern im All reine Männerdomäne. Erst 1994 war mit der Russin Jelena Kondakowa eine Lady dabei. Sie war mit ihren Landsleuten Alexander Wiktorenko und Waleri Poljakow in der MIR-Station unterwegs, die sie festtlich geschmückt hat. Die Männer revanchierten sich dafür mit der angeblich ersten “Weltraumtorte”. Zwölf Jahre später konnte US-Astronautin Sunita Williams als zweite Frau gemeinsam mit ihrem Landsmann Michael Lopez-Alegria und dem Russen Michail Tjurin Silvester in der ISS feiern.
Echte Weihnachtsbäume hat es in der Station nie gegeben. Die Gefahr ist zu groß, dass sich ihre Nadeln selbstständig machen und von der Klimaanlage angesaugt werden. Deshalb greift man auf Kunststofftannen zurück. 2008 waren drei an Bord:eine im russischen “Swesda”- und eine im am amerikanischen “Destiny”-Modul sowie eine an der Außenhaut der Station.