Mi. Nov 27th, 2024
Credit: NASA

Houston, 24. Dezember 2013 – Das US-Segment der Internationalen Raumstation ISS ist wieder voll einsatzfähig. Zwei amerikanische Astronauten haben am Heiligen Abend erfolgreich den Austausch eines defekten Pumpenmoduls am sogenannten A-Kreislauf des Wärmeregulierungssystems abgeschlossen. Rick Mastracchio und Mike Hopkins montierten in siebeneinhalbstündiger Arbeit bis 20.23 Uhr deutscher Zewit bei ihrem zweiten Ausstieg in den freien Raum die Ersatzpumpe und schlossen fünf Strom- und vier Ammoniakleitungen an, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Damit können die Experimente wieder normal gekühlt werden.

Bei einem ersten Test erwies sich die Ersatzpumpe als voll funktionstüchtig. Das Kontrollzentrum in Houston bedankte sich bei den „Aussteigern“ dafür mit den Worten: „Prima Arbeit, Jungs!“

Bereits am Samstag hatten die Männer das defekte, 350 Kilogramm schwere Aggregat von der Größe eines Kühlschranks abgebaut und an einen provisorischen Lagerplatz umgesetzt. Heute nun wurde der Havarist, bei dem ein Ventil defekt war, ersetzt. Da alle Arbeiten in der geplanten Zeit erledigt werden konnten, ist ein dritter „Weltraumspaziergang“, der vorsorglich eingeplant war, nicht mehr erforderlich.

Aus der Station wurden die beiden Astronauten von ihrem japanischen Kollegen Koichi Wakata unterstützt, der unter anderem den Roboterarm bediente.

Der zweite Ausstieg war ursprünglich schon für Montag geplant. Er musste jedoch verschoben werden, weil Mastracchio seinen Raumanzug nach dem Wiedereinstieg in der Luftschleuse versehentlich beschädigt hatte. Deshalb musste ein Ersatzanzug vorbereitet werden.

Es war dies der achte Ausstieg für Mastracchio, der zweite für Hopkins und der 176. in der Geschichte der ISS. Daran nahmen insgesamt 114 Astronauten aus neun Ländern teil. Sie arbeiteten dabei 1.107 Stunden und 37 Minuten im freien Raum.

Der bisher letzte „Weltraumspaziergang“ an einem Heiligen Abend fand vor 14 Jahren statt. Die US-Astronauten Steve Smith und John Grunsfeld stiegen 1999 für gut acht Stunden aus der Raumfähre „Discovery“ aus, um Wartungsarbeiten am Hubble Teleskop vorzunehmen.

Wegen der Panne mit der Pumpe musste der für Donnerstag geplante erste kommerzielle Start des neuenprivaten US-Raumfrachters „Cygnus“ zur ISS verschoben werden. Er ist nun für den 7. Januar geplant.

© Gerhard Kowalski