Houston, 22. Dezember 2013 – Zwei US-Astronauten der Internationalen Raumstation ISS haben am Samstag mit dem Austausch eines defekten Pumpenmoduls am Wärmeregulierungssystem des amerikanischen Segments begonnen. Rick Mastracchio und Mike Hopkins bauten die Pumpe bei ihrem ersten Ausstieg in knapp fünfeinhalbstündiger Arbeit ab, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mit.
Eigentlich sollten die Männer nur Baufreiheit schaffen und alle Kabel- und Leitungsverbindungen lösen. Da sie aber dem Zeitplan voraus waren, setzten sie das defekte Aggregat von der Größe eine Kühlschranks gleich an einen provisorischen Platz um. Am Heiligen Abend soll nun die Ersatzpumpe montiert und angeschlossen werden. Sollte die Zeit dafür nicht reichen, ist ein dritter „Weltraumspaziergang“ vorgesehen. Aus der Station werden die Amerikaner jeweils durch ihren japanischen Kollegen Koichi Wakata unterstützt.
Der zweite Ausstieg war ursprünglich für Montag geplant. Er musste jedoch verschoben werden, weil Mastracchio seinen Raumanzug nach dem Wiedereinstieg in der Luftschleuse versehentlich beschädigt hat, wie Medien berichten. Jetzt muss ein Ersatzanzug vorbereitet werden. Eigentlich hatte sich die NASA auf ein Problem ganz anderer Art eingestellt. Denn obwohl noch nicht geklärt ist, weshalb sich im Juli der Helm des italienischen ESA-Astronauten Luca Parmitano mit Wasser füllte, müssen die Astronauten weiter diesen Typ Außenbordanzüge benutzen. Um aber das Risiko zu minimieren, wurde jetzt ein Schnorchel eingebaut, der es den Männern erlaubt, notfalls dadurch zu atmen. Zudem wurden im Nacken Kissen platziert, die viel Wasser absorbieren können. Beim ersten Ausstieg haben die Anzüge aber normal funktioniert. Umso ärgerlicher ist nun der gestrige Zwischenfall.
Der Samstag-Ausstieg war der 175. in der Geschichte der ISS. Daran nahmen 114 Astronauten aus 9 Ländern teil. Sie verbrachten zusammen 1.100 Stunden und 7 Minuten im freien Raum. Das entspricht 45,8 Tagen.
Wegen der Panne mit der Pumpe musste der für Donnerstag geplante erste kommerzielle Start des neuen privaten US-Raumfrachters „Cygnus“ zur ISS auf Mitte Januar verschoben werden.
© Gerhard Kowalski