Sternenstädtchen, 13. Dezember 2013 – Die Ursache für den Wassereinbruch in den Helm des Raumanzuges des italienischen ESA-Astronauten Luca Parmitano während seines Ausstieges aus der Internationalen Raumstation ISS ist noch nicht gefunden. Man wisse bisher nicht, ob das Wasser aus der Trinkflasche oder aus dem Kühlsystem gekommen sei, sagte Parmitano am Freitag auf einer Pressekonferenz im „Sternenstädtchen“ bei Moskau. Unklar sei ebenfalls noch, ob dieses Problem auch an den anderen US-Ausstiegsskaphandern auftreten könne. Dennoch sei entschieden worden, dass die Anzüge im Notfall weiter benutzt werden dürfen.
Die Probe aufs Exempel könnte schon bald kommen, nämlich wenn der Austausch einer Pumpe am Wärmeregulierungssystem des US-Segments einen Außenbordeinsatz erforderlich macht. Der Schaden war am Mittwoch aufgetreten. Ursache ist höchstwahrscheinlich ein defektes Ventil.
Der Italiener war am 11. November gemeinsam mit seinem russischen Kommandanten Fjodor Jurtschichin und der amerikanischen Astronautin Karen Nyberg von seiner 166-Tage-Mission in der ISS zur Erde zurückgekehrt. Mit an Bord war auch ein weltraumtaugliches Muster der Olympiafackel der Winterspiele von Sotschi 2014. Sie war für vier Tage zu Werbezwecken ins All geschickt worden.
Während des Langzeitfluges hat das Trio über 160 wissenschaftliche Experimente im russischen und amerikanischen Segment sowie im europäischen Forschungslabor „Columbus“ durchgeführt. Jurtschichin sagte, ihn habe besonders ein Kristallzüchtungsexperiment fasziniert. Der fühle sich quasi als „Schöpfer“ des neuen Kristalls.
Nyberg hofft auf die baldige praktische Anwendung eines Experiments auf der Erde, bei dem sie in der ISS untersucht hat, wie die Richtung von Wasser durch ein Magnetfeld verändert werden kann.
© Gerhard Kowalski