Köln, 11. Dezember 2013 – Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, wartet gespannt auf die Details der Politik einer möglichen schwarz-roten Koalition für seinen Fachbereich. „Im aktuellen Koalitionspapier hat die Luft- und Raumfahrt einen festen Platz“, sagte mir Wörner auf Anfrage. Er fügte aber hinzu: „Es bleibt abzuwarten, welchen Gestaltungsspielraum die Aussagen zulassen und wie es uns gelingt, die Luft- und Raumfahrt als Hochtechnologie noch besser am Wirtschaftsstandort Deutschland zu verankern.“
Die Politik des DLR werde weiterhin darauf gerichtet sein, „die in der Forschung und Technologie erlangten Erkenntnisse, wo sinnvoll und möglich schnell und effizient in (industrielle) Anwendungen zu überführen“, betonte der DLR-Chef. Damit verbunden sei die ständige Verbesserung der Wettbewerbsposition der deutschen Industrie auf dem Weltmarkt. „Grundlage dafür ist jedoch die Ermöglichung von Kreativität in der Forschung, die die Luft- und Raumfahrt als Ganzes betrachtet und nicht durch kleinteilige Vorgaben an ihrem Erfolg gehindert werden darf.“
Hintergrund: Der DLR-Vorstand hatte im November den Erhalt der Einheit des DLR als Forschungszentrum, nationale Raumfahrtagentur und Projektträger zur Steigerung von Effektivität und Effizienz gefordert. Zugleich verlangte er mehr Eigenverantwortung des DLR zur Umsetzung politischer strategischer Vorgaben, für die Realisierung einer nahtlosen Innovationskette von Grundlagenforschung bis zum Markt/zur Gesellschaft, die Wiederherstellung der nationalen Systemfähigkeit im Flugzeugbau, die Etablierung eines nationalen Fernerkundungsdatenarchivs zur Datenbündelung und -verfügbarkeit sowie für die Schaffung eines verkehrsträgerübergreifenden Kompetenzzentrums Lärm.
© Gerhard Kowalski