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Credit: G. Kowalski

Köln, 25. November 2013 — Der Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat den Erhalt der Einheit des DLR als Forschungszentrum, nationale Raumfahrtagentur und Projektträger zur Steigerung von Effektivität und Effizienz gefordert. Zugleich verlangte er mehr Eigenverantwortung des DLR zur Umsetzung politischer strategischer Vorgaben, für die Realisierung einer nahtlosen Innovationskette von Grundlagenforschung bis zum Markt / zur Gesellschaft, die Wiederherstellung der nationalen Systemfähigkeit im Flugzeugbau, die Etablierung eines nationalen Fernerkundungsdatenarchivs zur Datenbündelung und –verfügbarkeit sowie für die Schaffung eines verkehrsträgerübergreifenden Kompetenzzentrums Lärm, teilte DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner am Montag in seinem Blog mit.

Der Vorstand reagiere damit auf die derzeit stattfinden Koalitionsverhandlungen. Über die in der Öffentlichkeit bekannten Schlüsselthemen hinaus würden auch Themen behandelt, die das DLR mittelbar oder unmittelbar beträfen. „Es wäre gut, wenn die Koalitionäre für unsere Themen und das DLR bei dieser Gelegenheit zukunftsorientierte Überlegungen vereinbarten“, betont Wörner. Erhöhter Aufmerksamkeit, ja Wachsamkeit bedürften aber auch Aktivitäten, „die die Gunst der Stunde zur Umsetzung des in bestimmten Kreisen langgehegten Wunsches einer Zerschlagung des DLR intendieren“.

„In den letzten Tagen wurde bekannt, dass verschiedene Akteure außerhalb der unmittelbar politischen Verhandlungspartner gerade jetzt wieder aktiv die Spaltung des DLR betreiben“, schreibt der DLR-Vorstandsvorsitzende. “Um die Tatsachen nicht klar auf den Tisch zu legen, wurden kryptische Formulierungen in die politische Umgebung getragen: So wurde vorgeschlagen, die 2005 realisierte Verlagerung von Arbeitsbereichen ins Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit Ausnahme der operativen Raumfahrt (Raumfahrtagentur) rückgängig zu machen.“ Der Vorschlag impliziere, dass Forschung und Entwicklung und Raumfahrtmanagement im DLR voneinander getrennt würden. Als Begründung werde insbesondere der Hinweis benutzt, dass hoheitliche Aufgaben nicht mit dem Status des DLR vereinbar seien. „Der Bundestag hatte im Raumfahrtaufgabenübertragungsgesetz (RAÜG) aber genau diese Situation bewusst herbeigeführt, um die nationalen Interessen der Raumfahrt möglichst effizient und effektiv zu wahren“, betonte Wörner. „Statt einer Zerlegung des DLR ist eine Stärkung und Ausweitung der Zuständigkeit entsprechend dem Raumfahrtaufgabenübertragungsgesetz sinnvoll, um national, europäisch und international mit den verfügbaren Mitteln möglichst viel zu erreichen.“

© Gerhard Kowalski