Berlin, 20. November 2013 – Die Internationale Raumstation ISS feiert ihren 15. Geburtstag. Mit dem Start des russischen Fracht- und Kontrollmoduls (FGB) „Sarja“ am 20. November 1998 begann der Bau des bislang größten technologischen Objekts im All und teuersten wissenschaftlichen Projekts in der Menschheitsgeschichte. Nach Ansicht der Experten liefert die ISS, die noch mindestens bis 2020 die Erde umkreisen soll, die Erfahrungen für künftige interplanetare Flüge.
Seit der Ankopplung des US-Moduls „Unity“ an „Sarja“ am 4. Dezember 1998 ist die Station, an der 15 Nationen beteiligt sind, wirklich international. Mit der Ankunft der ersten Stammbesatzung bestehend aus den Russen Sergej Krikaljow und Juri Gidsenko sowie dem US-Astronauten Bill Shepherd am 2. November 2000 begann der ständig bemannte Betrieb.
Über 200 Frauen und Männer haben seitdem in der Station gearbeitet und hunderte wissenschaftliche Experimente mit zum Teil revolutionierenden Ergebnissen durchgeführt. Bei 174 Ausstiegen verbrachten Kosmonauten und Astronauten insgesamt rund 46 Tage im freien Raum. Derzeit befindet sich die 38. Stammbesatzung mit drei Russen, zwei Amerikanern und einem Japaner auf der Umlaufbahn.
Die Station mit ihren 14 Hauptmodulen, die von 52 Computern kontrolliert werden, ist inzwischen auf 109 Meter Breite und rund 98 Meter Länge angewachsen. Ihr Lebensraum beträgt 910 Kubikmeter, ihre Masse 455 Tonnen. Bisher hat die ISS über 3,5 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das entspricht der Entfernung Erde-Mond Erde pro Tag.
Vor kurzem hat das US-Unternehmen Boeing dem russischen Raumfahrtkonzern „Chrunitschew“ einen Auftrag zur Modernisierung von „Sarja“ erteilt. Für 70 Millionen Dollar sollen unter anderem das Steuerungssystem für den Bordkomplex sowie das Energieversorgungs-, das Telemetrie- und das Kommunikationssystem erneuert werden, so dass sie bis 2020 zuverlässig funktionieren.
© Gerhard Kowalski