Berlin, 15. November 2013 – Vor 25 Jahren hat der wiederverwendbare sowjetische Raumgleiter „Buran“ („Schneesturm“) seinen ersten und zugleich letzten Flug absolviert. Das 36,4 Meter lange und gut 100 Tonnen schwere Gegenstück zum US-Space Shuttle wurde am 15. November 1988 mit einer superschweren „Energija“-Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur unbemannt in den Weltraum geschossen und kehrte nach zwei Erdumkreisungen zentimetergenau automatisch wie ein Flugzeug auf einer eigens dafür gebauten Landebahn an den Startort zurück.
Aus Geldmangel und wegen fehlender Nutzlasten wurden das Prestigeobjekt nach dem Jungfernflug eingestellt und das speziell dafür gebildete Kosmonauten-Korps aufgelöst. Die beim Bau des „Buran“ entwickelten rund 800 neuen Materialien und Technologien bereicherten allerdings die russische Raumfahrt insgesamt.
Wie der Generaldirektor des Allrussischen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Flugmaterial (WIAM), Jewgeni Kablow, zum Jubiläum mitteilte, war im Gegensatz zum US-Shuttle bei dem Raumgleiter von Anfang an vorgesehen, mögliche Schäden am Hitzeschild bereits auf der Umlaufbahn zu reparieren. So sei ein spezieller Skaphander mit einem Rucksack mit zwei Behältern entwickelt worden, in denen sich die Komponenten für die Reparaturmasse befanden. Diese hätten sich auf Knopfdruck vermischen sollen, bevor sie aufgetragen wurden.
Die Amerikaner haben erst nach der „Columbia“-Katastrophe 2003 solche Vorkehrungen getroffen.
© Gerhard Kowalski