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Koroljow, 9. November 2013 – Zwei russische Kosmonauten haben am Samstag einen kosmischen Fackellauf für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi absolviert. Zu dieser in der Geschichte der Raumfahrt einmaligen Aktion verließen Oleg Kotow und Sergej Rjasanski um 15.34 Uhr deutscher Zeit die Internationale Raumstation ISS für knapp sechs  Stunden.

Für Kotow bedeutete das ein Déjà-vu-Erlebnis – allerdings auf höherer Ebene. Denn er hatte die richtige Fackel auf ihrem langen Weg von Olympia in Griechenland bis zur Schwarzmeerstadt Sotschi bereits ein Stück durch Moskau getragen.
Während Kotow mit der aus Sicherheitsgründen flammenlosen Fackel im freien Raum schwebte, machte Rjasanski davon ausführlich Foto- und Videoaufnahmen vor dem Hintergrund der Erde unter ihnen. Ob sie so spektakulär geworden sind, wie er vor dem Start versprochen hatte, muss sich noch zeigen. Allerdings ist allein der Fakt schon spektakulär genug, dass sich die Russen diese Werbeaktion einfallen ließen und sie auch konsequent durchzogen. Sie wichen dabei auch erstmals von ihrer Tradition ab, ihre Sojus-Trägerraketen nicht zu Litfaßsäulen umzufunktionieren.
Die Fackel war am Donnerstag von der Besatzung des Raumschiffes Sojus TMA-11M auf die Umlaufbahn gebracht worden. Das gute Stück soll bereits am Montag mit dem Russen Fjodor Jurtschichin, der Amerikanerin Karen Nyberg und dem Italiener Luca Parmitano wieder zur Erde zurückkehren, die damit ihre 166-Tage-Mission in der Station beenden.
Für Kotow war das bereits der 4. „Weltraumspaziergang“ bei nunmehr drei Flügen, für den Weltraumneuling Rjasanski der erste.
© Gerhard Kowalski