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Credit: NASA

Koroljow, 1. November 2013 – Das russische Raumschiff „Sojus TMA-09M“ ist am Freitag problemlos an der Internationalen Raumstation ISS umgedockt worden. Dazu seien der Russe Fjodor Jutschichin, die Amerikanerin Karen Nyberg und der Italiener Luca Parmitano in die Kapsel umgestiegen und hätten um 9.33 Uhr deutscher per Hand vom „Rasswet“-Modul abgelegt, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. 21 Minuten später habe Jurtischichin über der russisch-ukrainischen Grenze die Kapsel am „Swesda“-Modul angekoppelt. Wäre das nicht gelungen, hätten die Astronauten zur Erde zurückkehren müssen.

Das Trio hatte das Manöver, das von der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA live übertragen wurde, am Donnerstag gründlich vorbereitet. Sie entkonservierten dazu die Bordsysteme des Raumschiffes und kontrollierten deren Funktionstüchtigkeit. Zudem prüften sie ihre „Sokol“- Raumanzüge, die Konturensitze und die Funkverbindungen.

Das Manöver, bei dem sich das Raumschiff etwa 180 Meter nach unten von der ISS entfernte und dann in einem Viertelkreis ans hintere Ende ihrer Längsachse zurückkehrte, hätte auch unbemannt durchgeführt werden können. Doch im Fall eines Misslingens hätte das den Verlust der Kapsel als „Rettungsboot“ für die drei Astronauten bedeutet, die mit ihr 11. November wieder landen sollen.

Für Vierfach-Kosmonaut Jurtschichin war dies bereits die zweite Umkopplung. 2010 hatte er schon einmal ein solches Manöver vollzogen – allerdings in umgekehrter Richtung, das heißt vom „Swesda“-Modul zum Neuankömmling „Rasswet“.

Mit der Umkopplung ist der Weg frei für den Empfang des Raumschiffes „Sojus TMA-11M“, das am 7. November vom Kosmodrom Baikonur in Kaschstan starten und knapp sechs Stunden später die ISS erreichen soll. An Bord sind der Russe Michail Tjurin, der Amerikaner Rick Mastracchio und der Japaner Koichi Wakata. Sie bringen auch eine stilisierte  Olympia-Fackel für die bevorstehende Winterspiele in Sotschi mit auf die Umlaufbahn.

Die Fackel soll am 9. November bei einem Ausstieg mit in den freien Raum genommen werden und am 11. November mit Jurtschichin, Nyberg und Parmitano am Ende ihrer dann 166-Tage-Mission wieder den Heimweg antreten.

© Gerhard Kowalski