Moskau, 28. Oktober 2013 – Der für den Herbst 2014 geplante Flug der russischen Kosmonautin Elena Serowa zur Internationalen Raumstation ISS ist in Gefahr. Grund sei die wiederholte Verschiebung des Starts des russischen Mehrzwecklabormoduls (MLM) „Nauka“ („Wissenschaft“), teilte der Chef des Kosmonauten-Ausbildungszentrums (ZPK) „Juri Gagarin“, Sergej Krikaljow, am Montag im „Sternenstädtchen“ bei Moskau mit. Das Labor wird derzeit im Raumfahrtkonzern RKK „Energija“ in Koroljow gestestet. Nach Auskunft des Unternehmens gibt es dabei so viele Beanstandungen, dass es möglicherweise noch einmal in den Herstellerbetrieb „Chrunitschew“ zurückgebracht werden muss.
Eigentlich sollte das Modul spätestens im Herbst dieses Jahres zur ISS geschickt werden. Doch dann wurde wegen der mangelhaften Testergebnisse der Start zuletzt auf April 2014 verschoben. Nun ist auch dieser Termin hinfällig, da für die abschließenden Tests im günstigsten Fall noch mindestens neun Monate erforderlich sind.
Damit fiele der MLM-Start in jene Zeit, da die dann vierte russische Kosmonautin zur ISS fliegen soll. Diese ist aber offenbar bisher nicht ausreichend auf die umfangreichen Außenbordaktivitäten vorbereitet, die für die Kopplung des Moduls an die Station erforderlich sind.
Eigentlich war diese Aufgabe den Kosmonauten Gennadi Padalka, Pawel Winogradow oder Oleg Kotow zugedacht. Wenn Elena Serowa für diese Ausstiege in den freien Raum „nicht zertifiziert ist“, wäre es „dumm“, sie für diesen Flug zu nominieren, sagte Krikaljow.
© Gerhard Kowalski