Paris, 23. Oktober 2013 – Das Weltraumteleskop Planck der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA ist abgeschaltet worden. Die Missionskontrolleure im Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt haben am Mittwochnachmittag den letzten Befehl an das Teleskop geschickt und damit das Ende der „Zeitmaschine“ besiegelt, teilte die ESA in Paris mit.
Aufgabe des 2009 gestarteten Satelliten war die Erfassung der schwächsten Reststrahlung des Urknalls, der sogenannten kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. Sie veranschaulicht das Universum in seinem Zustand rund 380.000 Jahre nach dem Urknall und liefert die Einzelheiten zu den Ursprungsbedingungen, die zu dem Universum geführt haben, in dem wir heute leben.
„Planck hat uns einen größeren Einblick in die Entwicklung des Universums gegeben, als jede andere Mission bisher“, kommentierte der ESA-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration, Alvaro Gimenez, das Ereignis. Das von Planck erstellte Bild der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung sei das bisher schärfste „Babyfoto“ des Universums.
Das Ende der Mission ist im August eingeleitet worden, als der Satellit aus seiner Einsatzbahn um den L2-Punkt zwischen der Sonne und der Erde bugsiert und in eine entferntere langfristige Parkbahn um die Sonne befördert wurde. In den letzten Wochen wurde Planck mit den Abschlusstätigkeiten, in deren Verlauf sämtliche Treibstoffreste aufgebraucht wurden, und der Abschaltung des Sendegeräts auf sein Ende vorbereitet.
(c) Gerhard Kowalski