So. Okt 6th, 2024
Credit:G. Kowalski
Credit: G. Kowalski

Sternenstädtchen/Morgenröthe-Rautenkranz, 23. Oktober 2013 – Der russische Kosmonaut Oleg Nowizki begeht heute den 1. Jahrestag seines ersten Fluges ins All. Als 114. Russe und 529. Mensch überhaupt war der heute 42-Jährige am 23. Oktober 2012 mit seinem Landsmann Jewgeni Tarelkin und US-Astronaut Kevin Ford mit dem Raumschiff „Sojus TMA-06M“ vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) zur Internationalen Raumstation ISS gestartet.

Nach 143 Tagen, 16 Stunden und 14 Minuten kehrte das Trio am 16. März 2013 wieder wohlbehalten zur Erde zurück. Nur gut ein halbes später war Nowizki am vergangenen Wochenende Ehrengast der Jahreshauptversammlung des Vereins Deutsche Raumfahrtausstellung e.V. im vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz und präsentierte sich dabei in ausgezeichneter Verfassung.

Einem höchst interessierten und fachkundigen Publikum berichtete der Kosmonaut dabei nicht nur über seinen Flug selbst, sondern vor allem auch über die Anstrengungen, die erforderlich waren, um so kurz nach einer schweren Langzeitmission schon wieder topfit zu sein.

Nach der Landung in der kasachischen Steppe habe er 21 Tage unter strengster ärztlicher Kontrolle im Prophylaktorium im „Sternenstädtchen“ bei Moskau verbracht, um sich mit Hilfe eines Spezialtrainings wieder an die irdische Schwerkraft zu gewöhnen. Daran schloss sich eine mehrmonatige Rehabilitationsphase an, die erst vor ein paar Wochen mit einer Kur im tschechischen Karlsbad (Karlovy Vary) endete, zu der ihn auch seine Frau Julija begleiten durfte.

Insofern war dem Kosmonauten die Gegend um Morgenröthe-Rautenkranz nicht ganz fremd. Deutschlands erster Raumfahrer Sigmund Jähn, der maßgeblich dazu beigetragen hatte, Nowizki in seinen Geburtsort zu holen, und Vereinschef Konrad Stahl ließen es sich dennoch nicht nehmen, dem Gast bei einer mehrstündigen Auto-Exkursion persönlich die Schönheit ihrer Heimat zu zeigen. Stationen waren unter anderem die Musikstädte Klingenthal und Markneukirchen sowie Bad Elster. Auch ein kleiner Abstecher ins benachbarte Tschechien mit einem Mittagessen in einem urigen Burgrestaurant fehlte nicht.

Mit den besten Wünschen für noch weitere erfolgreiche Starts ins All flog Oleg Nowizki am Montag nach Moskau zurück.

© Gerhard Kowalski