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Credit: NASA

Dulles/Houston, 22. Oktober 2013 – Das private US-Frachtraumschiff „Cygnus“ („Schwan“) umkreist nach dreiwöchigem Gemeinschaftsflug mit der Internationalen Raumstation ISS wieder autonom die Erde. Der Versorger, der am 29. September rund 700 Kilogramm Nachschub zur Station gebracht hatte, wurde am Dienstag per Roboterarm  vom US-Modul „Harmony“ abgekoppelt und um 13.31 Uhr deutscher Zeit über der Ostküste Argentiniens im freien Raum ausgesetzt.

Beladen mit Müll und ausrangierter Technik, soll „Cygnus“ am morgigen Mittwoch über dem Pazifik gezielt zum Absturz gebracht werden und gegen 20.18 Uhr nordöstlich von Neuseeland in den dichten Schichten der Atmosphäre verglühen, teilten die Betreiberfirma Orbital Sciences Corp. in Dulles (Virginia) und die US-Luft-und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit.

Der Frachter, der rund sieben Tonnen wiegt und kein automatisches Kopplungsaggregat hat, war am 18. September mit einer „Antares“-Rakete vom Regionalweltraumbahnhof Wallops Island (Virginia) gestartet worden.

Die „Orb-D1“-Demonstrationsmission fand im Rahmen des Commercial Orbital Transportation Services (COTS)-Programms der NASA statt. Bis 2017 sind acht reguläre Versorgungsflüge des nunmehr zweiten privaten Weltraumfrachters zur ISS mit jeweils bis zu 2,7 Tonnen Fracht vorgesehen, der erste bereits im Dezember dieses Jahres. Dafür zahlt die NASA 1,9 Milliarden Dollar.

Das erste Privatraumschiff „Dragon“ des kalifornischen Unternehmens SpaceX ist bereits 2012 in Dienst gestellt worden. Das Unternehmen erhält von der NASA für ein Dutzend Flüge 1,6 Milliarden Dollar.

Im Gegensatz zu „Cygnus“ verfügt „Dragon“ über eine Rückkehrkapsel. Die NASA hat angekündigt, beide Frachter „fair“ bei der Versorgung des amerikanischen ISS-Segments einzusetzen.

© Gerhard Kowalski