Paris, 21. Oktober 2013 – Nach vier Jahren erfolgreicher Forschungsarbeit ist die GOCE-Mission (Gravity field and staedy-state Ocean Circulation Explorer) am Montag für beendet erklärt worden. Der Grund sei, dass der Satellit seinen Treibstoff verbraucht hat, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA in Paris mit.
Seit März 2009 umkreist der Satellit zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation die Erde auf der niedrigsten Umlaufbahn, auf der ein Forschungssatellit je geflogen ist. Sein Gradiometer – ein Präzisionsinstrument zur Messung des Schwerefelds in 3D – war das erste in den Weltraum gestartete Instrument dieser Art. Es hat die Veränderung des Schwerefelds der Erde mit bisher unerreichter Detailtreue aufgezeichnet. „Das Ergebnis ist ein einzigartiges Geoid-Modell, das im Wesentlichen die Form eines idealen globalen Ozeans im Ruhezustand aufweist und damit für Präzisionsmessungen der Ozeanströmungen und der Veränderung des Meeresspiegels maßgeblich ist“, heißt es in der Presseerklärung.
Durch das dynamische Topografie- und Zirkulationsmuster der Ozeane sei das Verständnis der Dynamik der Weltmeere verbessert worden. Die Wissenschaftler hätten die Daten von GOCE ferner genutzt, um die erste globale hochauflösende Karte der Grenzfläche zwischen der Erdkruste und dem Erdmantel – die sogenannte Moho-Diskontinuität – zu erstellen.
Der Satellit ist außerdem zum ersten Seismometer in der Umlaufbahn geworden, als er Schallwellen des schweren Erdbebens, das Japan am 11. März 2011 traf, aufspürte.
GOCE wird voraussichtlich in rund zwei Wochen in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen.
© Gerhard Kowalski