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Köln, 18. Oktober 2013 — Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will mit den industriellen Partnern SES TechCom in Luxemburg und Thales Alenia Space Germany das erste europäische satellitengetragene ADS-B-Empfangssystem (Automatic Dependance Surveillance – Broadcast) für die Ortung von Flugzeugen aus dem All ausbauen. Dazu haben die Partner am Donnerstag  in Luxemburg eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, wie das DLR in Köln mitteilte.

Seit dem 23. Mai 2013 können die ADS-B-Signale von Flugzeugen empfangen und ihre Route verfolgt werden. An diesem Tag war das erste Mal das Empfangsgerät an Bord des Satelliten Proba V in Betrieb gegangen und hatte Flugzeuge aus 820 Kilometern Höhe geortet.

„Das war die Premiere für die weltweite Ortung von Flugzeugen aus dem All und ein wichtiger Schritt, um in Zukunft lückenlos Signale selbst aus entlegenen Gebieten wie den Ozeanen empfangen zu können“, sagte dazu Hansjörg Dittus, DLR-Vorstandsmitglied für Raumfahrtforschung und -technologie. Über 100 Flugzeuge konnten die DLR-Wissenschaftler bei ihrem ersten Satellitenüberflug mit Empfang orten. Seitdem läuft das Experiment, das das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme und das DLR-Institut für Flugführung entwickelt haben, rund um die Uhr und erfasst die ADS-B-Signale der Flieger. Das Datenzentrum betreibt der luxemburgische Partner SES TechCom bei dieser Mission.

Dem nächsten Ziel – der Weiterentwicklung des erstmals erprobten Systems – wollen die Wissenschaftler nun in ihrer Kooperation mit SES TechCom und Thales Alenia Space Germany näher kommen. „Das DLR hat mit der erfolgreichen Test-Mission erstmals empirische Daten gesammelt, die für die Weiterentwicklung mit den industriellen Partnern unverzichtbar sind“, betonte DLR-Abteilungsleiter Jörg Behrens. Mit dem satellitengestützten Empfang der Flugzeugsignale, die Informationen beispielsweise über Höhe und Geschwindigkeit der Flieger enthalten, sollen die Lücken geschlossen werden, die durch die begrenzte Reichweite von Empfangsstationen am Boden zurzeit entstehen.

© Gerhard Kowalski