Sa. Okt 5th, 2024
Credit: ZUP

Koroljow, 13. Oktober 2013 – Die Operative Hauptgruppe zur Leitung russischer bemannter Raumflüge (GOGU) hat am Wochenende ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert.  Die Einrichtung des Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts des Maschinenbaus (ZNIImasch) war am 11. Oktober 1973 im Flugleitzentrum (ZUP) im damaligen Kaliningrad, dem heutigen Koroljow, bei Moskau gegründet worden.

In enger Zusammenarbeit mit dem ZUP sichert die Gruppe derzeit rund um die Uhr die Steuerung des russischen Segments der Internationalen Raumstation ISS, der Flüge der „Sojus“-Raumschiffe und der „Progress“-Frachter sowie  der „Resurs“-Erdbeobachtungs-, der „Elektro“- und „Kanonus“-Wetter- und der „Lutsch“-Kommunikationssatelliten.

1975 wurde von hier aus auch das Sojus-Apollo-Test-Projekt (SATP) gesteuert, bei dem sich sowjetische Kosmonauten und amerikanische Astronauten erstmals auf der Umlaufbahn die Hand reichten.

Ein Jahr später wurde von der Gruppe der Jungfernflug der Multispektralkamera MKF-6 aus dem VEB Carl Zeiss Jena an Bord des Raumschiffes „Sojus 22“ mit den Kosmonauten Waleri Bykowski und Wladimir Axjonow erfolgreich geleitet. 1978 erfolgte dann von hier auch die Steuerung des Raumschiffes „Sojus 31“, mit  dem Bykowski und DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn als erster Deutscher für eine Woche zur Raumstation „Salut 6“ flogen.

Erster Chef der Gruppe war der Kosmosveteran Alexej Jelissejew, ihm folgte Waleri Rjumin. Seit 1989 leitet Wladimir Solowjow das Team.

Vor der Bildung der GOGU erfolgte die Flugleitung der ersten sowjetischen Kosmonauten von Jewpatorija auf der Krim und von einem provisorischen Zentrum in Moskau selbst aus.

Die militärischen Satelliten werden von einem gesonderten Zentrum der Truppen der Luft- und Weltraumabwehr vor den Toren Moskaus gesteuert, das den Namen des zweiten Kosmonauten der Welt,  German Titow, trägt .

© Gerhard Kowalski