Köln, 2. Oktober 2013 — Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird der erste Nutzer der kommerziellen Erdbeobachtungsplattform MUSES auf der Internationalen Raumstation ISS. Das DLR und die Tochterfirma der Teledyne Technologies Incorporated – Teledyne Brown Engineering, Inc. – haben am Dienstag eine Vereinbarung (Memorandum of Agreement) zum Aufbau der Plattform „Multi-User-System for Earth Sensing“ (MUSES) unterzeichnet, wurde am Mittwoch in Köln mitgeteilt.
„Die Beobachtung der Erde und ihrer Ökosysteme aus dem All ist die wohl wichtigste Aufgabe der Raumfahrt. Es ist effektiv, schon bestehende Plattformen wie die ISS als Träger von Erdbeobachtungsinstrumenten zu nutzen“, erklärte DLR-Vorstandschef Johann-Dietrich Wörner dazu.
Auf der Plattform können bis zu vier Geräte – so hochauflösende Digitalkameras – gleichzeitig montiert werden. Die Instrumente können ab- und neu aufgebaut oder robotisch angepasst werden.
Das DLR liefert nach eigenen Angaben ein erweitertes Nah-Infrarot-Spektrometer, das in die MUSES-Plattform integriert wird, die derzeit im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA entwickelt wird. Das Spektrometer wird zukünftig unter anderem wertvolle Informationen über die Atmosphäre der Ozeane und deren bio-geophysikalische Zusammensetzung liefern.
Die aus dem Weltraum gesammelten Daten von hoher spektraler Qualität finden im wissenschaftlichen, kommerziellen, pädagogischen und humanitären Bereich Anwendung. Sie ermöglichen es, Veränderungen von Landoberflächen, Meeren und der Atmosphäre zu erkennen sowie Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Klima zu entwickeln.
© Gerhard Kowalski