Baikonur, 29. September 2013 – Eine russische „Proton-M“-Trägerrakete hat am späten Sonntagabend deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan den Kommunikationssatelliten Astra 2E ins All geschossen. Er soll im Auftrag des luxemburgischen Betreibers SES in Europa und Afrika völlig neuartige Rundfunk-, VSAT- und Breitbanddienste bereitstellen. Der Satellit hat eine Masse von sechs Tonnen und ist für eine Nennlebensdauer von 15 Jahren vorgesehen, teilte der Hersteller Astrium mit.
Der Start musste nach dem Absturz einer „Proton-M“ mit drei Glonass-Satelliten am 2. Juli direkt auf dem Gelände des Kosmodroms verschoben werden. Kasachstan, von dem Russland den Startplatz lediglich gepachtet hat, verlangte mehrfach Nacharbeiten bei der Säuberung der Absturzstelle von toxischen Rückständen.
Moskau und Astana liegen in einem permanenten Streit um den Einsatz des schweren Trägers, der mit dem hochtoxischen Treibstoff Unsymmetrisches Dimethylhydrazin (UDMH) fliegt. Kasachstan macht dabei immer wieder Umweltschutzfragen geltend.
Inzwischen haben beide Seiten vereinbart, die Starts schrittweise zu verringern und bis 2020 ganz einzustellen.
© Gerhard Kowalski