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Credit: ZPK

Moskau/Sternenstädtchen, 28. September 2013 – Waleri Tokarew ist neuer Bürgermeister des „Sternenstädtchens“ bei Moskau. Der Zweifachkosmonaut sei bei den jüngsten Kommunalwahlen mit knapp 68 Prozent der Stimmen zum Chef der Administration des „Geschlossenen Administrativ-Territorialen Gebildes (SATO) Stadtkreis Sternenstädtchen des Moskauer Gebietes“, wie die Wohnstadt offiziell heißt, gewählt worden, heißt es auf der SATO-Homepage.

Tokarew betonte in seiner Antrittsrede, obwohl das „Sternenstädtchen“ verglichen mit anderen Kommunen Russlands „nicht groß“ sei, gebe es hier die größte Anzahl von „Helden der Sowjetunion“, „Helden der Russischen Föderation“ und anderen „verdienstvollen Leuten“.

Das weltrühmte „Sternenstädtchen“ („Swojsdny gorodok“), das im Westen besser als „Star City“ bekannt ist, wurde 1960 vor den Toren Moskaus als Ausbildungsstätte für die sowjetischen Kosmonauten gegründet. Sein offizieller Name lautete damals „Militärstädtchen Nr.1“. Mitte der 1960-er Jahre zogen die ersten Kosmonauten mit ihren Familien in die Wohnstadt der streng abgeschirmten geschlossenen Einrichtung ein.

2009 sind die Wohnstadt und das Kosmonauten-Ausbildungszentrum (ZPK), das seit 1968 den Namen „Juri Gagarin“ trägt, zwar zivile, aber dennoch weiter geschlossene Einrichtungen. Das ZPK wird von Sergej Krikaljow (55) geleitet. Der Sechsfachkosmonaut und mit 803 Tagen im All Langzeitflugweltrekordler ist der erste Zivilist an der Spitze des Zentrums.

Der 61-jährige Ex-Testflieger Tokarew hat zwei Raumflüge auf seinem Konto und dabei 199 Tage in der Schwerelosigkeit gearbeitet.

© Gerhard Kowalski