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Credit: G. Kowalski

Moskau, 13. September 2013 – So etwas passiert nicht alle Tage in Russland. Der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Wladimir Popowkin, hat am Freitag der Version des Kommandanten des Raumschiffes „Sojus TMA-08M“, Pawel Winogradow, widersprochen, er habe während der Landung am Donnerstag infolge eines Sensorschadens die Flugparameter nicht kontrollieren können. Dadurch sei seine Crew praktisch „nach Gefühl“ geflogen und gelandet.

Hierbei habe es sich vielmehr um eine „Informationsfrage“ gehandelt, konterte Popowkin. Die Mannschaft habe nicht „blind“ handeln müssen, sie habe lediglich „informell“ nicht gewusst, wohin sie fliege. Anderen Parametern hätte sie entnehmen können, „dass sie planmäßig landet“. Durch einen Programmwechsel im Bordcomputer hätte man der Besatzung auf dem Display nur Einzeldaten zeigen können, deshalb habe man sich entschieden, die Übertragung ganz abzuschalten. Weshalb die Kosmonauten darüber nicht informiert worden sind, sagte der Roskosmos-Chef allerdings nicht.

Winogradow hatte zuvor auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass er während der Landung am Donnerstag die Flugparameter nicht kontrollieren konnte. Wegen eines Sensorausfalls sei das Display am Steuerpult der Kapsel leer geblieben. Die Mannschaft sei deshalb praktisch „nach Gefühl“ geflogen und gelandet, sagte der Kosmonaut nach einer Meldung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Er habe lediglich durch die Informationen der Hubschrauberbesatzungen der Bergungsmannschaften, die die am Fallschirm herabsinkende Kapsel begleiteten, erfahren, in welcher Höhe man sich gerade befand, ergänzte Winogradow. Als man ihm mitteilte, dass es noch 100 Meter seien, habe er nur noch bis acht zählen können, dann habe das Raumschiff „sehr sanft“ auf der Erde aufgesetzt.

Winogradow, sein Landsmann Alexander Missurkin und der Amerikaner Chris Cassidy waren am Donnerstagmorgen nach 166 Tagen im All von der Internationalen Raumstation ISS sicher in der kasachischen Steppe zur Erde zurückgekehrt.

© Gerhard Kowalski