Di. Okt 1st, 2024
Credit: Roskosmos

Moskau, 3. September – Die Arbeiten am neuen russischen Kosmodrom „Wostotschny“ im Amur-Gebiet hinken hinter der Planung zurück. Es gebe Verzögerungen bis zu zwei Monaten, sagte der stellvertretende Direktor der Spezialbaufirma „Spezstroj“, Alexander Bussygin, der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag. Grund dafür seien die zu späte Bereitstellung der Bauunterlagen und ungeklärte Preisfragen.

Dennoch werde seine Firma die Fertigstellungstermine einhalten, versicherte der Manager. So werde 2015 das erste unbemannte und 2018 das erste bemannte Raumschiff von hier starten.

Zuvor hatte bereits Vizepremier Dmitri Rogosin „Spezstroj“ und das für die Regionen zuständige föderale Ministerium wegen der Verzögerungen heftig kritisiert. Er erinnerte daran, dass es sich bei dem Kosmodrom um ein für Russland „strategisch wichtiges Objekt“ handele. Eine Abweichung von den Terminvorgaben werde als „verbrecherische Nachlässigkeit“ gewertet. Rogosin, der in der Regierung für das Militär und die Raumfahrt zuständig ist, kündigte an, er werde auf der Baustelle Videokameras anbringen lassen, um den Fortschritt der Arbeiten von Moskau aus kontrollieren zu können.

Auch der Chef der Raumfahrtagentur Roskosmos, Wladimir Popowkin,  ist mit dem Bautempo in „Wostotschny“ unzufrieden. Er will deshalb hier einen ständigen Vertreter der Agentur installieren, der für Termintreue sorgen soll.

Mit dem neuen Raumfahrtbahnhof will sich Russland von Kasachstan unabhängig machen. Auf dessen Territorium liegt derzeit das Kosmodrom Baikonur, von dem Russland bisher seine bemannten Missionen starten muss.

© Gerhard Kowalski