Houston, 16. Juli 2013 – Panne beim zweiten Außeneinsatz des Amerikaners Chris Cassidy und des Italieners Luca Pamitano: Die beiden Astronauten mussten am Dienstag wegen eines Problems mit dem Skaphander nach knapp zwei Stunden wieder in die Internationale Raumstation ISS zurückkehren, die sie zu gut sechsstündigen Montage- und Wartungsarbeiten verlassen hatten, teilte das NASA-Kontrollzentrum in Houston (Texas) mit.
Der Grund war, dass hinter dem Kopf des Italieners Wasser in den Helm des Raumanzuges geflossen ist. US-Flugdirektor David Korth ordnete daraufhin die vorzeitige Rückkehr der Männer in die Station an. Das Wasser sei aber keine unmittelbare Gefahr für Parmitano gewesen. Experten gehen davon aus, dass das Wasser entweder aus dem Kühlsystem oder aus dem Trinkwassertank kam.
Das Duo sollte unter anderem Kabel für das neue russische Labormodul „Nauka“ („Wissenschaft“) verlegen, das Ende November/Anfang Dezember auf die Umlaufbahn kommt, eine Videokamera austauschen und eine TV-Kamera umsetzen. Außerdem sollte es die Wärmeisolierung an einer Stelle komplettieren und Inspektionen durchführen. Nach Auskunft eines NASA-Vertreters im russischen Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau wurden nur drei der sieben Aufgaben erfüllt.
Das Missionsmanagement prüft nunmehr, wann die restlichen Aufgaben abgeschlossen werden. Möglicherweise wird für nächste Woche ein dritter Ausstieg anberaumt. Die Arbeiten seien aber nicht so dringend, dass die sechsköpfige ISS-Mannschaft und die Station selbst in Gefahr seien.
Für Cassidy war das der sechste Außeneinsatz, für Parmitano der zweite. Beide Männer haben bereits vor einer Woche im freien Raum gearbeitet, um die Station für die Zukunft fit zu machen.
Wegen des vorzeitigen Abbruchs war der nunmehr 171. „Weltraumspaziergang“ seit Baubeginn an der ISS Ende 1998 der zweitkürzeste in der Geschichte der Station, teilte die NASA mit. Die Ausstiege summierten sich inzwischen auf 1.075 Stunden und 22 Minuten.