Paris, 9. Juli 2013 – Das Projektteam der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat die Grundkonfiguration der künftigen neuen Europarakete Ariane-6 ausgewählt. Die Entscheidung sei auf der Grundlage der Beschlüsse der ESA-Ministerratstagung vom November 2012 „einvernehmlich“ getroffen worden, teilte die ESA am Dienstag in Paris mit.
Das ausgewählte sogenannte lineare Multi-P-Konzept beruhe auf einer Unterstufenkombination aus vier Triebwerken mit jeweils rund 135 Tonnen Festtreibstoff und biete auch Synergien für die Weiterentwicklung der leichten Vega-Rakete, heißt es in der Pressemitteilung. Eine Anordnung von drei Triebwerken nebeneinander diene als erste Stufe, während das vierte Triebwerk als zweite Stufe darüber montiert werde.
Die dritte Stufe soll eine angepasste Ausführung der Oberstufe der Ariane-5 ME (Midlife Evolution) sein, die mit einem Vinci-Triebwerk und spezifischen Treibstofftanks ausgestattet werde.
Die Nutzlastverkleidung entspreche mit einem Durchmesser von 5,4 Metern der der Ariane-5.
Von dem neuen Träger wird eine Beförderungsleistung von 3 bis 6,5 Tonnen in eine Übergangsbahn zum geostationären Orbit (GTO) verlangt, um sowohl staatlichen als auch kommerziellen Anforderungen zu genügen.
Als nächsten Schritt will die ESA über einen Ideenwettbewerb die Industrie zu den besten Lösungen für die wichtigsten Arbeitspakete des neuen Startsystems konsultieren. Dabei soll ihr bei der Erfüllung der Anforderungen die größtmögliche Flexibilität eingeräumt werden.
Die Konsolidierung der derzeit laufenden Phase A erfolgt im Rahmen der vorläufigen Überprüfung der Anforderungen im Oktober 2013.
Im November 2012 hatten die für Raumfahrt zuständigen Minister der ESA-Mitgliedstaaten auf ihrer Tagung in Neapel die Einleitung von vorbereitenden Tätigkeiten für Europas Träger der nächsten Generation beschlossen. Mit der Ariane-6 wird angestrebt, den garantierten eigenständigen Zugang Europas zum Weltraum aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Einsatzkosten zu minimieren.