Moskau, 8. Juli 2013 – Russland hat den Start zweier neuer Satelliten seines Weltraumnavigationssystems Glonass angekündigt. Die Satelliten sollen Anfang September und Ende Oktober vom Militärkosmodrom im nordrussischen Plessezk mit Sojus-Raketen ins All geschossen werden, sagte der Generaldirektor des Herstellerwerkes „Reschetnjow“ im sibirischen Shelesnogorsk, Nikolai Testojedow, der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Montag. Damit werde nach dem Absturz einer Proton-M-Rakete mit drei Glonass-Satelliten an Bord in Baikonur (Kasachstan) in der vergangenen Woche das Funktionieren des Konkurrenten des US-Systems GPS gesichert. Glonass besteht derzeit aus 29 Satelliten, von denen 24 aktiv sind.
Indes geht die Suche nach den Ursachen für den Absturz vom 2. Juli weiter. Die Telemetrie-Daten seien zwar schon entschlüsselt, doch die Untersuchungskommission habe noch nicht den Hauptgrund herausgefunden, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Dass die Proton-M 0,4 Sekunden zu früh von der Rampe abgehoben habe, sei aber nicht der Grund für die schwere Havarie, die höchstwahrscheinlich auf mangelnde Qualitätskontrolle zurückzuführen ist.
Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin betonte erneut, man rechne noch in diesem Monat mit der Bekanntgabe des Untersuchungsergebnisses. Er fügte zugleich hinzu, dass der für den 30. November oder Anfang Dezember geplante Start des neuen russischen Labormoduls „Nauka“ („Wissenschaft“) mit einer Proton-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS nicht verschoben werde.