Baikonur, 2. Juli 2013 — Schwerer Rückschlag für Russlands Raumfahrt. In der Nacht zum Dienstag ist eine Proton-M-Rakete mit drei neuen Satelliten des Weltraumnavigationssystems Glonass an Bord kurz nach dem Start abgestürzt und explodiert, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Es soll keine Opfer gegeben haben. Die schwere Rakete war kurz nach 04.30 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aufgestiegen.
Die Havarie hat sich Roskosmos zufolge in der 17. Flugsekunde ereignet. Zu diesem Zeitpunkt seien die Triebwerke notabgeschaltet worden. Die Rakete sei etwa 2,5 Kilometer vom Startplatz entfernt aufgeschlagen. Eine Kommission soll nun die Ursachen untersuchen. Experten vermuten einen Schaden entweder an den Triebwerken, am Steuerungssystem oder an der DM-03-Oberstufe.
Die Untersuchungen werden dadurch kompliziert, dass der Absturz auf kasachischem Gebiet, also im Ausland, erfolgte. Kasachstan tritt schon seit längerem dafür ein, die Proton-Starts einzustellen, da die Rakete mit hochtoxischem Treibstoff fliegt, was bei einem Absturz zu erheblichen Umweltschäden führen kann.
Mit dem Start sollte die Zahl der Satelliten des Glonass-Systems, das mit dem amerikanischen GPS konkurriert, auf 32 erhöht werden. 23 davon sind derzeit aktiv. Die restlichen befinden sich in Reserve, in der Flugvorbereitung oder in der Wartung.