Moskau, 27. Juni 2013 — Der Rat der Raumfahrtagentur Roskosmos will im Juli über die endgültige Variante des sogenannten Skizzenprojekts des neuen russischen bemannten Raumschiffs entscheiden. Der Nachfolger der derzeitigen „Sojus“-Kapseln soll sowohl zur Internationalen Raumstation ISS als auch zum Mond fliegen können, teilte Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin am Donnerstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Der Beginn der Flugtests sei für 2017 geplant.
Das neue Raumschiff, dessen Modell Ende August auf dem Moskauer Luft- und Raumfahrtsalon MAKS ausgestellt wird, soll 2018 erstmals bemannt vom neuen Kosmodrom „Wostotschny“ im Amur-Gebiet starten. Den Angaben zufolge kann es bis zu fünf Mal wiederverwendet werden. Ein neues reaktives Fallschirmsystem soll eine zehnmal höhere Landegenauigkeit ermöglichen.
Die neue Kapsel werde in mehreren Versionen gebaut, sagte Popowkin. Diese würden für Flüge im erdnahen Bereich und um den Mond herum, für die Reparatur von Raumflugkörpern im All sowie für die Rückführung defekter Satelliten und großkalibrigen Weltraumschrotts ausgelegt.
Zuvor hatte Popowkin schon mitgeteilt, dass Roskosmos vorerst nicht plane, seine „Sojus“-Raumschiffe mit den neuen digitalen “Sojus-2“-Trägern zur ISS zu schicken. Die Flüge fänden bis 2020 weiterhin mit den analogen „Sojus-FG“-Raketen statt, sagte er.