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Credit: Arianespace

Kourou, 5. Juni 2013 – Ein europäisches Frachtraumschiff mit tonnenweise Nachschub an Bord ist seit dem späten Mittwochabend deutscher Zeit auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS.

Das ATV-4 (Automated Transfer Vehicle) „Albert Einstein“ hob um 23.52 Uhr vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) an der Spitze einer “Ariane 5 ES“-Trägerrakete ab. Die automatische Ankopplung ist für den 15. Juni um 15.46 Uhr geplant.

Der Frachter ist mit 20,190 Tonnen das schwerste Raumfahrzeug, das Europa je ins All geschossen hat, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit. Er bringt unter  anderem 2.480 Kilogramm wissenschaftliche Ausrüstungen, Ersatzteile, Lebensmittel und Kleidung, 860 Kilogramm Treibstoff für das russische „Swesda“-Modul , über 570 Liter Wasser sowie 100 Kilogramm Atemluft auf die Umlaufbahn. Insgesamt handelt es sich um 1.400 Einzelposten.

Zusätzlich sind 2,580 Tonnen Treibstoff in den Tanks des ATV, um die Flugbahn der ISS mehrfach anzuheben, die täglich etwa 100 Meter an Höhe verliert. Die russischen „Progress“-Versorger können jeweils maximal 2,6 Tonnen zur Station bringen.

Deutschland, das den Raumtransporter bei Astrium in Bremen in Kooperation mit über 30 Unternehmen in zehn europäischen Ländern baut, hat zudem ein 3D-Kamerasystem konstruiert, das erstmals seit 2006 den Start einer „Ariane 5“ und die Separation des ATV von der Rakete aus dokumentieren soll. „Rund acht Stunden nach dem Start wollen wir diese Daten so aufbereitet haben, dass sie zunächst in einem 2D-Video, später dann auch in 3D zu sehen sind“, sagte Projektleiter Thomas Ruwwe vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn

In der ISS forschen derzeit sechs Astronauten: drei Russen, zwei Amerikaner und ein Italiener. Sie werden den Frachter nach seiner Ankunft am Samstag nächster Woche entladen. Ende Oktober wird er dann wieder abgekoppelt und mit Müll beladen gezielt über dem Pazifik zum Absturz gebracht.

Das ATV-4 „Albert Einstein“ ist nach „Jules Verne“ (2008), „Johannes Kepler“ (2011) und „Edoardo Amaldi“ (2012) das vorletzte Versorgungsraumschiff, mit dem Europa  seinen Anteil an den ISS-Betriebskosten bezahlt. Im kommenden Jahr wird der fünfte und letzte Frachter „Georges Lemaitre“  gestartet.

Danach begleicht Europa seine Schuld mit der Bereitstellung des Servicemoduls (SM) für das künftige bemannte US-Raumschiff „Orion“, das ab 2017 getestet werden und später auch zum Mond fliegen soll.