Moskau, 4. Juni 2013 – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat Russland die Zusammenarbeit bei der Mondforschung und beim Mehrzweckweltraumlabor „OKA-T“ angeboten. Die ESA sei bereit, das Navigationssystem für den Landeapparat der geplanten russischen Mondsonde „Luna-Resurs“ zu liefern, sagte der Direktor für Bemannte Raumfahrt und Betrieb der ESA, Thomas Reiter, der Moskauer Nachrichtenagentur RIA Novosti am Dienstag. Er verwies dabei auf die Erfahrungen der Europäer mit dem Projekt „Lunar Lander“, das für 2017 geplant war, dann aber im November vergangenen Jahres auf der ESA-Ministerratstagung in Neapel gecancelt wurde.
Die ESA sei zudem mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos über eine Zusammenarbeit an „OKA-T“ im Gespräch, betonte Reiter. Das freifliegende Labor, das vom Raumfahrtkonzern „Energija“ gebaut wird, soll spätestens 2017 starten. Es soll von Zeit zu Zeit an die Internationale Raumstation angedockt werden, um Forschungsergebnisse zu bergen oder neue Experimente einzurichten. Die Gespräche finden im Rahmen einer Arbeitsgruppe statt, in der die ISS-Partner Möglichkeiten für Arbeiten außerhalb der Station erörtern.
Die Russen planen, 2015 die Mondsonde „Luna-Glob-1“ zu starten, um die Landeplattform zu testen. Ein Jahr später soll der Test der Sonde selbst erfolgen. Für 2017 ist dann der Start von „Luna-Resurs“ mit voller wissenschaftlicher Ausrüstung vorgesehen. Die ESA könnte dafür auch die Bohreinrichtung liefern, wie früher mitgeteilt wurde.