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Credit: ESA

Paris, 29. April 2013 – Nach mehr als drei Jahren bahnbrechender Beobachtungen des kalten Universums hat das ESA-Weltraumteleskop Herschel am Montag seinen Helium-Kühlmittelvorrat aufgebraucht und damit seine Mission beendet. Die Bestätigung dafür sei am Nachmittag gekommen, als beim täglichen Funkkontakt mit dem Raumfahrzeug in der zuständigen Bodenstation in Westaustralien bei allen Herschel-Instrumenten ein deutlicher Temperaturanstieg festgestellt wurde, teilte die Europäische Weltraumorganisation in Paris mit.

Herschel hat über 35.000 wissenschaftliche Beobachtungen machen können und dabei mehr als 25.000 Stunden an wissenschaftlichen Daten zusammengestellt. Verwaltet wird der riesige Datensatz im Europäischen Weltraumastronomiezentrum (ESAC) bei Madrid.

Zum Missionsbeginn am 14. Mai 2009 verfügte das Teleskop über 2.300 Liter Flüssighelium, das sich langsam, aber unaufhaltsam verflüchtigt hat. Die stetige Verdunstung des Heliums war die Voraussetzung für die Kühlung der Instrumente auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt, um diese so lichtempfindlich zu machen, dass sie auch das kalte Universum unter die Lupe nehmen konnten.

„Herschel hat alle Erwartungen übertroffen und uns eine unglaubliche Fülle an Daten beschert, mit deren Auswertung die Astronomen noch mehrere Jahre lang beschäftigt sein werden“, sagte der ESA-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration, Alvaro Giménez.